Kennen Sie das Energiesparpotential Ihres Unternehmens? Falls nicht, wird es höchste Zeit sich mit diesem Thema zu befassen. Bei stetig steigenden Energiekosten und immer mehr Konsumenten, die auch ein Auge auf die Klimabilanz von Unternehmen werfen, kann Energie sparen doppelt lukrativ sein. Aber welche Stellschrauben bringen wirklich was und wie können Sie Ihre Beschäftigten zum mitmachen motivieren? Wir haben die besten Tipps zum Energie sparen im Unternehmen für Sie zusammengestellt und erklären Ihnen, was es mit der Energieberatung Mittelstand auf sich hat.

Tipp 1: Heizkosten senken durch intelligentes Management

Falls Sie im Unternehmen noch mit fossilen Brennstoffen heizen, sollten Sie die Heizungsanlage regelmäßig fachmännisch überprüfen lassen. Ein hydraulischer Abgleich gehört ebenso dazu, wie die Einstellung der optimalen Raumtemperatur und eventuell eine Nachtabsenkung. Als Energiekosten nur einen Bruchteil von dem ausgemacht haben wie heute, stellten Heizungsbauer die Heizungsanlage gerne auf “hauptsache warm”. In Zeiten steigender Kosten und geringer Ressourcen lohnt es sich die Raumtemperatur um ein bis zwei Grad abzusenken. Auch in einem Büro reichen 19 bis 20 Grad Raumtemperatur aus.
Für ungenutzte Räume reicht eine Temperatur von ca. zehn Grad aus.
Dasselbe gilt übrigens auch für Klimaanlagen. Diese etwas hochdrehen, beispielsweise auf 23 Grad. Und natürlich bei Nichtgebrauch ausschalten.

Tipp 2: Homeoffice Möglichkeiten prüfen

Die meisten Betriebe und viele Beschäftigte haben inzwischen Homeoffice Erfahrungen gesammelt. Sie müssen sich nicht mehr fragen: Wie gelingt Homeoffice?. Diese Erfahrungen lassen sich geschickt zum Energie sparen im Unternehmen nutzen. Vielleicht können Räume und Schreibtische rollierend genutzt werden? Wenn nicht alle Beschäftigten gleichzeitig im Firmengebäude arbeiten, benötigen Sie weniger beheizte Räume. Wer sein Büro zu Hause hat, kann das übrigens in den meisten Fällen von der Einkommenssteuer absetzen.

Tipp 3: Stromfresser austauschen

In einem Unternehmen lässt sich sehr viel Energie sparen, indem Sie Stromfresser identifizieren und ausschalten oder austauschen. In mittelständischen Betrieben stehen oft zahlreiche Maschinen in den Produktionshallen. Überprüfen Sie diese regelmäßig auf ihren Stromverbrauch. Vermeiden Sie auch Stand-By. Wenn eine Maschine sehr viel Strom verbraucht, kann das ein Hinweis darauf sein, dass sie einen Defekt hat oder bald kaputt gehen wird.
Aber auch in Büros finden sich oft Stromfresser. Vielleicht werfen Sie einen Blick in Ihre Teeküche. Falls Sie dort vereiste alte Kühlschränke, verkalkte Wasserkocher und eine Spülmaschine ohne Öko-Programm finden, sollten Sie handeln.

Tipp 4: Strom sparen durch Abschalten von Werbebeleuchtung

Die großen Städte machen es vor: Sie prüfen, welche nächtliche Beleuchtung wirklich notwendig ist. Die Stadt Augsburg beispielsweise möchte neben dem Abschalten der Beleuchtung historischer Gebäude und Brunnen sogar prüfen, welche Ampeln nachts ausgeschaltet werden können.
Natürlich möchten Sie Ihr Schaufenster beleuchten, oder Ihre Fassade. Vielleicht haben Sie auch ein Leuchtlogo auf dem Dach. Aber wie viele potentielle Kunden kommen bei Ihnen zwischen 23 Uhr und 4 Uhr früh vorbei? Vielleicht ist eine intelligente Zeitschaltuhr eine gute Lösung für Ihr mittelständisches Unternehmen?

Tipp 5: Wärmeverluste vermeiden

Vor allem im Unternehmen geht viel Energie verloren durch sogenannte Abwärme. Ungedämmte Heizungsrohre, Serverräume die sogar gekühlt werden müssen oder Maschinen, die vor dem offenen Fenster stehen. Es gibt nun zwei Möglichkeiten für Unternehmen hier Energie zu sparen. Zum Einen hilft Dämmen. Heizungsrohre, Kellerdecken, Fenster und Türen sowie komplette Gebäude können gedämmt werden. Das hält die Wärme drinnen. Zum Anderen kann die produzierte Abwärme natürlich auch zum Heizen genutzt werden. Das funktioniert über Wärmetauscher. Falls Ihr Unternehmen sehr viel Abwärme erzeugt, könnten sie die Möglichkeiten prüfen diese in ein Fernwärmenetz einzuspeisen. Dafür können Sie sogar staatliche Förderung bekommen.

Was ist die Energieberatung Mittelstand?

Um Ihr persönliches Einsparpotential für Ihr mittelständisches Unternehmen zu erfahren, gibt es die Energieberatung. Diese wird für den Mittelstand vom Bund gefördert. Bei einer Energieberatung wird eruiert, wo wie viel Energie im Unternehmen gespart werden kann. Außerdem können Sie sich ein Konzept mit konkreten Umsetzungsmöglichkeiten erstellen lassen. Auch hier gibt es wieder förderfähige Maßnahmen.

Wer ist für die Energieberatung Mittelstand antragsberechtigt?

Antragsberechtigt für eine geförderte Energieberatung sind kleine und mittlere Unternehmen sowie Freiberufler. Folgende Voraussetzungen müssen erfüllt sein:

  • Der Unternehmenssitz ist in Deutschland.
  • Ihre Energiekosten sind höher als 10.000 € im Jahr.
  • Sie haben weniger als 250 Beschäftigte.
  • Ihr Jahresumsatz ist niedriger als 50 Millionen Euro, bzw. Ihre Jahresbilanzsumme ist geringer als 43 Millionen Euro.

Was wird wie hoch gefördert?

Eine professionelle Energieberatung wird mit bis zu 80% der Kosten vom Bund gefördert. Höchstens jedoch mit 6000 Euro.

Energie sparen im Unternehmen: Nicht ohne die Belegschaft

Egal, welche Energiesparmaßnahmen Sie im Unternehmen umsetzen möchten, wenn Sie die Belegschaft mit ins Boot holen, sind Sie effektiver. Niemand kennt die Gegebenheiten Ihres Unternehmens besser als Ihre Angestellten. Vielleicht kommen die besten Energiespartipps von Ihren Beschäftigten? Vermutlich wissen die Hausmeister genau, welche Glühbirnen noch ausgetauscht werden sollten und welche Heizungsrohre als erstes abgedichtet werden müssen. Büroangestellt könnten ihre Arbeitsplätze so organisieren, dass diejenigen, die schneller frieren neben der Heizung sitzen dürfen. Und das Reinigungspersonal könnte abends prüfen ob die Heizungen runtergedreht und die Verteilersteckdosen ausgeschaltet sind.